Wagen wir mal einen Rückblick auf das Jahr 2025: Ich denke man kann behaupten, dass in diesem Jahr die Künstliche Intelligenz endgültig im Marketing angekommen ist. Personalisierte Landing Pages, automatisch generierte Social-Posts, Chatbots, die wie Menschen klingen – alles Alltag.
Die Euphorie ist groß: KI verspricht Effizienz, Reichweite und Content in Sekunden. Aber wer blind vertraut, läuft Gefahr, sich selbst zu täuschen. Denn KI halluziniert. Sie erfindet Fakten, die nie existierten, und liefert Antworten, die überzeugend klingen, aber falsch sind. Wer diese Inhalte ungeprüft veröffentlicht, riskiert nicht nur Shitstorms, sondern auch den Verlust von Glaubwürdigkeit.
Gemäß einer Studie der Europäischen Rundfunkunion (EBU) enthält jede dritte Antwort (also über 33 %) gängiger öffentlicher KI-Systeme Fehler oder Halluzinationen – jedenfalls, wenn es um Nachrichteninhalte geht. Auch das KI-Magazin „AllAboutAI“ spricht von bis zu 25 % falschen oder erfundenen Inhalten, je nach System.
Viele Unternehmen wissen das – und nehmen es billigend in Kauf. Hauptsache, die Klickzahlen stimmen. Doch was ist ein Like wert, wenn die Grundlage eine Lüge ist? Marketing, das auf Lügen basiert, sorgt jedenfalls nicht für einen positiven Markenaufbau, sondern bringt die Marke unter Druck.
Das ist auch der Grund, warum der EU-AI-ACT solchen Unternehmen, die KI einsetzen wollen, den Aufbau von KI-Kompetenz vorschreibt. Das ist zu einem guten Teil als Selbstschutz gedacht.
Die Zukunft gehört nicht denjenigen, die KI am schnellsten einsetzen, sondern denen, die sie am kritischsten hinterfragen. Wer Ethik und Verantwortung ignoriert, wird Reichweite haben – aber keine Reputation. Wer dagegen Transparenz lebt und KI als nützliches Werkzeug begreift, schafft Vertrauen. Und Vertrauen ist die wichtigste Währung der Zukunft.
Also: KI ja – aber mit Haltung. Alles andere ist nur Blendwerk.

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